Herbst - (Winter) - 2015


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Sonntag, 27.09.2015  

Kiel - Göteborg


Dass wir am Samstag unser WOMO drei Stunden früher abholen durften, war sehr günstig für uns :

So hatten wir drei Stunden mehr Zeit zum Einpacken  :)

 

Am Sonntag ist alles drin (hoffen wir jedenfalls...), Strom nochmal voll geladen, Winterräder wurden vom Vermieter montiert - es kann los gehen.

Tatsächlich rollen wir kurz vor 12 vom Hof!

Bis Wolfsburg auf der A2 - dann entscheiden wir uns kurzentschlossen, über Uelzen - Geesthacht von der anderen Seite nach Kiel (ohne A7) zu fahren. In den Dörfern teilweise sehr langsam - Kürbisfest!

Jedenfalls sind wir pünktlich gegen 16:30 Uhr am Schwedenkai und sehen die riesige Stena Germanica neben uns liegen.

Nach dem Verplomben der zugedrehten Gasflaschen (wir fahren mit einem Schiff mit Methanol als Treibstoff... ;) ) dürfen wir bald an Bord und sind natürlich beim Ablegen auf dem obersten Deck.


Mondfinsternis

Die Nacht vom 27.9. zum 28.09.2015 hält als besondere Zugabe noch einen Blutmond-Supermond (und Erntemond) für uns bereit.

(Also eine totale Mondfinsternis eines sehr erdnahen Mondes, der dadurch größer als sonst wirkt...)

In Kiel ist es klar und wir können den Mondaufgang beobachten. Mal sehen, wie es auf der Ostsee morgens gegen vier aussieht...

Nach dem Abendbuffet machen wir noch ein paar Probe-Mond-Aufnahmen an Deck. Die Durchfahrt durch die Storebelt-Brücke schenken wir uns (zu fotografieren), der Wecker wird auf 03:33 Uhr gestellt (das im Urlaub!!!).

Kurz vor vier stehen wir tatsächlich an Deck - und staunen über die helle Mondsichel. Erst beim zweiten Hinschauen sieht man den dunkleren Teil des Mondes. Wir sind nicht die einzigen...

Eine knappe Stunde versuchen wir zu fotografieren - der Käpt'n eiert ganz schön und so wandert der Mond extrem schnell übers Display und das Scharfstellen ist Glückssache. Auch ist der Blutmond dann dermaßen dunkel, dass es noch schwieriger wird - erst recht vom fahrenden Schiff aus.

 

Kurz vor 5 Uhr sind wir wieder in der Kabine und legen uns nochmal aufs Ohr.


Montag, 28.09.2015

Göteborg - Öje

Uns weckt gegen 7 Uhr (viel zu früh!!!) die Lautsprecherdurchsage. Vor dem Frühstück bin ich noch kurz mit der Kamera auf dem Deck - die Morgensonne lockt mich.

Vor der Durchfahrt durch Göteborgs Brücke sind wir gut gesättigt wieder oben :)

Nach den zahlreichen LKWs dürfen auch wir irgendwann vom Schiff rollen. Wir folgen der E45 nach Karlstad und fahren durchs Stadtgebiet in Richtung Trollhättan. Diesmal also nicht über die grüne Brücke ;)

Die E45 (Inlandsvägen) führt uns nördlich des Vänernsees über Karlstad - Torsby - Malung an einen verlassenen Campingplatz bei Öje an einem wunderschön stillen See.

Als wir beim Abendessen sitzen, hält ein Auto neben uns und der Besitzer kassiert. In diesem Jahr hatte er sehr viele Gäste - es war eine gute Saison :)

60,808°N - 13,874°O


Dienstag, 29.09.2015

Öje - Österasen

Wir werden von der Sonne geweckt und verbringen noch einige Zeit mit der Kamera am See...

Weiter folgen wir der E45 über Mora nach Sveg. Kurz vor der "Bärenstadt" machen wir an einem stillen kleinen See Rast - und wieder spiegeln sich die bunten Bäume...

Heute schaffen wir es bis zu einem geschlossenen Campingplatz namens Österasen (östl. von Häggenäs).

Wir stellen uns auf eine kleine Wiese, beobachten den Mond und machen Abendbrot.

63,40°N - 14,98°O


Mittwoch, 30.09.2015

Öserasen - Tårrajaur

Morgens verlassen wir den geschlossenen Camping in aller Frühe (gg. 7Uhr :) )und holen unser Frühstück an einem schöneren Platz nach.

Wir fahren in der Dämmerung bis kurz vor Jokkmokk - Tårrajaur. Wieder an einem See gelegen, Mond, Sterne, sogar Polarlicht (!) und morgens die Venus mit Mars und Jupiter... eine kurze Nacht ;)

66,43°N - 19,68°O


Donnerstag, 01.10.2015

Über den Polarkreis:  Tårrajaur - Finnland


Weiter geht es Richtung Norden.

Wir passieren den Polarkreis und entdecken den Mond noch kurz vorm Untergehen.  Jokkmokk - Porjus - Gällivare - Svappavaara - Vitangi - Karesuando sind unsere heutigen Stationen. An der schwedisch-finnischen Grenze kaufen wir nochmal Brot.

Über die Grenze führt uns unser Camping-Wegweiser zu mehreren geschlossenen Campingplätzen. Kaum Verkehr - wir sind ziemlich allein auf der E8.

An einem etwas breiteren Parkplatz halten wir und richten uns für die Nacht ein. Mondaufgang - und Polarlichtstreifen!!

Es wird eine interessante Nacht :)

68,35°N - 22,18°O


Freitag, 02.10.2015

In Schnee und Regen nach Tromsø

 

Morgens -1°C. Rauhreif. Nebel.

Meine Regen-App warnt: mir ist klar, dass es nicht regnen wird, sondern schneien...

Wir starten fast völlig allein auf der E8 in Richtung Westen - Norwegen und schon bald kommen erste Flocken, dann Flockenwirbel - die Landschaft wird immer weißer.

Wir passieren die unauffällige Grenze - die Farben der Landschaft werden intensiver. Der Regen auch :)

Skibotn - E6 - Tromsö. Die Straße wird voller, der Verkehr hektischer. Wir sind schon entwöhnt ;)

Kurz vor Tromsö Sonne und Regenbogen - auf "unseren" Camping Skittenelv fahren wir im ersten Regen.

69,78°N - 19,38°O

 


Samstag, 03.10.2015

Tromsø / Skittenelv Camping

Kalt, aber in den Regenpausen fast windstill. Regen, Hagel, Schnee - und Sonne, und das alles im Wechsel.

Wir nutzen Dusche und Strom und Küche und WLan.

Unsere geplanten Wanderungen werden ein Opfer der Regen- und Hagelschauer - dafür sortieren wir die ersten Fotos.

Und bleiben noch eine Nacht. Zum Glück :)

Ich hätte nie gedacht, dass Wolken so grün sein können...

 


Sonntag, 04.10.2015

Wir wollen nach Kvaloya. Die Landschaft zeigt sich morgens sonnig und die Berge weiß und klar.

Nach einem kurzen Einkauf (Brötchen und Pizza - hmm-lecker!) kurven wir nach Tromsö. Wir machen an der Eiskathedrale halt und genießen den Blick auf die Stadt. Weiter gehts über die hohe Brücke, dann durch Tunnel mit mehreren Kreiseln unter der Stadt durch, bis wir am Flughafen wieder draußen sind - und es geht über die zweite Brücke.

Puh.

Nach Sommarøy geht es über einen Pass, zahlreiche Sonntagsausflügler parken am Straßenrand und wir fühlen uns wie im Winter: die Straße wird weißer, festgefahrene Schneedecke mit Spurrinnen.

Weiter oder umdrehen...? Der nächste Schneeschauer kommt und treibt uns vorwärts - nun sind wir schonmal da. Es gibt noch eine Küstenstraße für den Rückweg im Ernstfall, trösten wir uns...

In Sommarøy finden wir den Stellplatz in der Nähe des Hafens, mit WC und mit wunderschönem Blick zu den Bergen Senjas. Ein netter Schweizer, der in Tromsö lebt, spricht uns an und bestärkt uns, nach Senja zu fahren - das Wetter soll besser werden. :)

Leider arbeitet das Baggerschiff im Hafen die ganze Nacht - es herrscht überall volle Beleuchtung, so dass wir spätabends noch den Platz wechseln und weiter in Nähe des Berges umsetzen. Zwar fast ohne Hoffnung auf Polarlicht im Hagelschauer, aber später kommen wir tatsächlich noch zu unseren Fotos.

69,63°N - 17,99°O


Montag, 05.10.2015

Morgens ist es fast windstill und es scheint die Sonne! Nach dieser stürmischen Nacht fast unglaublich...

Unser Ruhestörer der letzten Nacht ist auch schon wieder fleißig beim Ausbaggern der Fahrrinne. Undwir sehen den Mond wieder am Morgenhimmel :)


Wir frühstücken und machen uns in aller Gemütlichkeit auf in Richtung Festland, diesmal über Brennsholmen - außen entlang. Am Strand werden wir von einem Hubschrauber im Tiefflug überflogen, zweimal.Die haben sicher Spaß :)

Die Straße entlang der Küste ist einfach traumhaft.

Wir sehen die FINNMARKEN auf dem Weg nach Tromsö. Ungewöhnliche Geräusche machen uns auf einen Schwarm Eiderenten aufmerksam - sie tauchen als Gruppe ab und wenn sie wieder auftauchen, werden sie von Möwen attackiert, die ihnen den Fang abnehmen wollen. So folgt die aufgeregte Schar offenbar einem Fischschwarm. Und am Horizont entdecke ich Delphine!

Kurz bevor wir die Insel Kvaløya durch den Tunnel verlassen, sehen wir Felszeichnungen direkt an der Straße. Der 858 folgen wir in Richtung Nordfjordbotn, machen Halt mit Blick auf Tromsö und bekommen dort Besuch von einer Robbe.

Später biegen wir auf den Fv184 ab. Die Straße liegt stellenweise im Schatten und ist dick bereift. Und glatt.

Drei Campingplätze sind am Weg; auf dem ersten hatten wir bereits ein Plätzchen gefunden, doch wurden wir vom Campingplatzbesitzer weiter geschickt zum nächsten - der natürlich auch geschlossen war...

:(

In der Dämmerung suchen wir am Wegrand nach Übernachtungsmöglichkeiten und finden einen schönen Rastplatz an der Aursfjordsaga. Sogar mit Blick auf den Fjord - und damit schönen Foto-Möglichkeiten :)

Einziger Wermutstropfen: es ist sternenklar, also kalt, und die erste Gasflasche ist alle.



Dienstag, 06.10.2015

Nach dieser umwerfenden Polarlichtnacht werden wir vor Sonnenaufgang wach. Was nichts heißen muss - wir sind von hohen Bergen umgeben ;)

Es ist kalt, -8°, die Autoscheibe von innen vereist. Draußen alles dick voll Rauhreif.

Wir frühstücken, die Sonne taut unser Auto auf, wir machen inzwischen noch eine Fotorunde hinunter zum Fjord.

Und freuen uns auf Senja - hoffentlich sind die Straßen frei!

Auf der E6 fahren wir nur kurz - biegen gleich wieder zur 855 ab. Neu, breit und ziemlich belebt. In Finnsnes holen wir noch Geld, dann geht es über die hohe Brücke (hier fährt also auch die Hurtigrute!) auf die Insel. Anfangs ziemlich unspektakulär: Wiesen, Weiden, wenig Parkplätze. Wir fahren die 861 nordwärts, der Fjordbotn Camping  ist natürlich geschlossen.

Also kurven wir bis nach Botnhamn, machen dort ein kurzes Päuschen und brechen wieder auf - ein Stück zurück und dann nach Husøy. Durch mehrere Tunnel und dann ziemlich steil abwärts - vor der Insel entdecken wir die Stellplätze mit Stromanschluß und Briefkasten-Kasse :)

Ein Rundgang durch die eng bebaute Inselsiedlung bis zum höchsten und südlichsten Punkt, kurzer Einkauf und Rückkehr zum WOMO, Abendbrot, dann gibts schon in der Dämmerung die ersten grünen Fahnen am Himmel.

Die Mauer zum Meer ist ziemlich hoch, das Dorf sehr hell - also laufen wir an den Stockfischgestellen nach oben für eine bessere Aussicht. Und es lohnt sich! Wir halten bis 23 Uhr dort oben aus. Dann wird es ruhiger am Himmel.

Später machen wir noch einen zweiten Anlauf, eine knappe Stunde nach Mitternacht.

Die Polarlichter erscheinen für unsere Augen so hell, dass wir sogar zu filmen versuchen - mit unseren Kameras!!


Mittwoch, 07.10.2015

Morgens hat Husøy ebenfalls fantastische Fotomotive zu bieten. Auch unsere norwegischen WOMO-Nachbarn haben die Auroras der letzten Nacht gesehen und sprechen uns darauf an.

Nach dem Frühstück geht es wieder zurück - steil hinauf auf zum Tunnel und zurück zur 862. Wir staunen an jedem Aussichtsplatz. In Senjahopen werden wir unser Abwasser los, nur das Trinkwasser ist wohl eingefroren oder abgestellt.

Wir kurven noch nach Mefjordvaer - nur kurz... Denkste! Es gefällt uns so gut dort, dass wir beschließen, über Nacht zu bleiben. Sämtliche Polarlicht-Apps schreien ALARM.

Wir versuchen, einen der ausgewiesenen Wanderwege zu gehen, angesichts der abgerissenen Ketten an dem steilen Hang drehen wir wieder um. Das war der Leuchtturm-Stieg - vielleicht wäre es nur die zwei Meter haarig gewesen - wir wissen es nicht.

Auf einem anderen Weg gelangen wir zu einem großen freien Platz, dort gehen mehrere Wanderwege ab. Cool.

Wir laufen hinunter, holen das WOMO nach oben und starten von dort aus einen zweiten Versuch hinauf zum Knuten.

Eine tolle Aussicht bietet sich uns. Wow.

Hinunter, Abendessen, geniales Abendrot, glühende Gipfel ...

Und dann wird es grün. Heller, weiß mit roter Unterkante, tanzt über den ganzen Himmel.

Ein polnisches Pärchen, das vor uns auf dem Gipfel war, war dann verschwunden, taucht aber mit Schlafsäcken und Stirnlampe wieder auf und marschiert hinauf auf den Berg.

Zahlreiche Norweger kurven mit Pkws auf den Platz, steigen aus und staunen, und fahren wieder.

Wir sind arg beschäftigt mit fotografieren, schauen und staunen.

 


Donnerstag, 08.10.2015

Am Morgen blauer Himmel, die Berge glimmen golden in der Sonne, die sich für uns noch hinterm Horizont versteckt.

Wir machen schon wieder Fotos...

Und fassen den Entschluß: hier müssen wir nochmal im Sommer hin!

Es gibt noch viele Wanderziele, die wir jetzt nicht mehr schaffen werden. Wir treffen eine Norwegerin, die sich mit uns auf englisch verständigt und begeistert ist, als sie hört, dass wir die Nordlichter fotografiert haben. Sie erzählt uns, dass im letzten Winter viele Wale hier in der Bucht waren. Jetzt ist natürlich kein Futter (Hering) da :(

Sie zeigt uns den Wanderweg um die Berge nach Ersfjord und als wir fahren wollen, sehen wir mit ihr gemeinsam zwei Adler. Die Krähen verteidigen ihren Gipfel gegen die großen Vögel - diese ziehen ruhig zu den entfernteren Gipfeln.

Es ist einfach ein Traum!

 

Schließlich brechen wir auf und kommen nach Ersfjord, an den Strand. Einfach toll.

An der nächsten Landspitze Tungeneset dann DER Aussichtspunkt zu den Okshornan. Wir verbringen eine geraume Zeit auf den blendend hellen Felsen. Der nächste Höhepunkt, Bergsbotn, wird nicht so ausgiebig angeschaut: zwei Uniformierte im Zivilauto, daneben ein Militär-Funkgerät und an den Bordstein angelehnte Gewehre sind mir nicht geheuer.

Weiter geht es nach Hamn. Sehr schön gelegen, aber nobel und teuer. Wir fahren bis zum Fähranleger in Gryllefjord und beschließen, nun auch noch über den Berg bis ganz ans Ende der Straße zu fahren, nach Torsken.

Es gibt einen Stellplatz - zwar niemand da, aber wir stehen ungestört am Meer.

Durchs Dachfenster sehe ich einen Adler über uns schweben! Die Berge rundherum sind eine tolle Kulisse. Nur gibt es auch wieder sehr viele Lampen im Dorf.


Freitag, 08.10.2015

Morgens sehe ich den Mond neben Venus, Mars und Jupiter :)

Die Berge geben sich wieder alle Mühe, uns zu beeindrucken.

Wir brechen nach dem Frühstück auf, kehren zurück zur 86 über teilweise glatte Fahrbahn und atmen auf, als die schmale Strecke bei Hamn hinter uns liegt. Am Senjatroll schauen wir uns den größten Troll der Welt an :)

(Natürlich nur von außen - es ist geschlossen)

Kurz vor Finnsnes kaufen wir noch Brot und ein paar Kleinigkeiten. Auch tanken darf ich ;)

Jetzt brauchen wir nur noch Wasser. Auf unserer Strecke zur E6 sehen wir ein WOMO-Entsorgungsschild, es zeigt zu einem hübschen Hof. Wasser ist aber abgestellt. Eine nette Norwegerin will uns helfen, ihr Enkel ist allerdings nicht da und so dürfen wir an ihrem Haus vorn am Hof Wasser tanken. Von ihr erfahren wir, warum wir wahrscheinlich kaum Elche sehen: es ist Jagdzeit. AHA.

Wir besorgen uns im SPAR in Bardufoss noch einen leckeren Salat. Und fahren weiter zum Camping in Solbakken. Die Gegend wird zunehmend weißer, Nebenstraßen sind vereist - wir ahnen nichts gutes.

Doch die Straße hinauf zur Wiese ist frei, wir stellen unser WOMO in den Schnee und wir sind natürlich nicht die einzigen.

Tatsächlich taucht eine nette Norwegerin auf, die uns die Übernachtung in Rechnung stellt. Sie meint, dass es in dieser Nacht sicherlich wieder Polarlicht gibt und entschuldigt sich für den Fluglärm (nebenan startet und landet ein Hubschrauber). Doch im Dunkeln würden sie nicht mehr fliegen.


Samstag, 10.10.2015

Wir frühstücken ausgiebig in der warmen Küche. Sonnig, klar und kalt ist es draußen.

Weiter gehts nach Narvik, es wird wieder etwas weniger weiß um uns herum. An der Fähre müssen wir fast eine Stunde warten, treffen ein WOMO aus Finnland, nette Leute.

Wir gönnen uns während der Überfahrt eine Waffel mit Rømme und Marmelade. Lecker!

Es ist schon nach 16 Uhr, als wir auf der anderen Seite ankommen - in Sørkil sehen wir ein Auto an der Hütte des Campings: tatsächlich offen :)

Wir zahlen 200 NOK und haben Strom und Toiletten und eine Dusche (die Frauendusche ist vollgestellt - ist halt Saisonende). Und einen Strand - und leider auch einige Wolken.

Doch nachts ist da wieder dieses diffuse grün - und zeitweise wird es auch sehr aktiv :)


Sonntag, 11.10.2015

Die nächste Station soll das Polarkreiszenter werden. Die Strecke zieht sich. Und immer wieder sehen wir Jäger wartend an ihren Autos. Mit Ferngläsern und Waffen.

Zunehmend kommen Wolken auf - die Berge am Saltfjell stecken im Grau. Es fängt sogar an zu nieseln.

Lustig wird es, als wir gegen 23 Uhr einen hell erleuchteten Reisebus auf dem Parkplatz stehen sehen. Schatten huschen vom Denkmal zur Tafel und den Gebäuden und Blitzlichter zucken. Irgendwann bewegen sich die Blitzlichter wieder in Richtung Bus und der fährt dann los. :)


Montag, 12.10.2015

Morgens sehen wir einen Hauch von blauem Himmel. Wir beschließen, zum Marmorslottet zu fahren.

Sind irgendwann am Svartisen, ohne eine Beschildrung gesehen zu haben. Kehren um, suchen die Koordinaten und nehmen die richtige Straße. Es ist schon nachmittag. Wir laufen den Wanderweg, der ziemlich oft mit Bohlen ausgelegt ist. An einer steilen Stelle müssen wir lange suchen, finden aber dann die Treppe hinunter in die Schlucht.

Wir sehen den Fluß, kommen aber nicht weiter. Der Abstieg nach unten über den rutschigen Felsen ist uns zu riskant...

Wir laufen wieder zurück, fahren auf dem frisch geschotterten Weg zurück bis zur E6. Am Flughafen beratschlagen wir, ob RV 17 oder lieber nicht, schon hält ein Auto neben uns und fragt, ob alles klar ist. :) Wir bedanken uns und nehmen die E12, um bis zum angedachten Rastplatz auf der Rv 17 am Sjönfellet zu gelangen. Es ist schon dunkel, doch mein "Navi" funktioniert auf den Meter genau.

Wir sehen das Meer und die Insel Lovund.

Doch es zieht sich immer mehr zu und es wird nix mit Polarlicht in dieser Nacht. Im Gegenteil, es regnet sich ein.


Dienstag, 13.10.2015

Es hat sich in der Nacht zu einem ausgewachsenen Dauerregen entwickelt und wir müssen uns fast Sorgen um den Wind machen. Also wird RV 17 gestrichen und wir flüchten zurück zu E6.

In Mo i Rana bekommen wir unser WOMO leer, Regen und Sonnenpausen wechseln sich rasch ab. Das ergibt farbenfrohe Regenbögen, doch die Haltemöglichkeiten sind rar und ich fange an zu fluchen.

Wir fahren statt durch den Korgfjelltunnel über das Fjell und genießen die Aussicht.

Kurzentschlossen halten wir an einem Rastplatz (Kolltjonnberget).

Es ist wolkig, es gibt zwar gute Werte, aber in diesem Einheitsgrau haben wir keine Chancen...


Mittwoch, 14.10.2015

Kurz überlegen wir, Trondheim auf der 705 zu umfahren, lassen das aber sein, weil wir die Straße nicht kennen.

Den ganzen Tag hat die Sonne einen fast vollständigen 22°-Kreis. Wir versuchen an günstigen Stellen anzuhalten und das zu fotografieren, doch auch hier sind günstige Stellen mit Weitblick rar...

In Oppdalsporten klappt es mit dem Tanken nicht, weil das Terminal gesperrt ist.

Dafür duschen wir und zwar umsonst :)

Anschließend essen wir ein total leckeres Kylling filet mit Pommes und Salat. Dann  fahren wir weiter - wir wollen auf dem Dovrefjell übernachten. Schließlich hatten wir bisher schon kältere Nächte ;)

Kurz vor 17 Uhr erreichen wir den Parkplatz. Wir ersteigen die nächste Bergkuppe (1215m) und haben von dort eine tolle Rundsicht über das schöne Fjell. Die Sonne verschwindet hinter den Bergen und wir machen uns wieder an den Abstieg. Noch in der Dämmerung erscheint im Norden der erste grünliche Schein.


Donnerstag, 15.10.2015

Eine wunderschöne sternenklare Nacht. Das Polarlicht wurde zusehends schwächer - dafür die Milchstraße umso deutlicher. Ich beobachte den Venusaufgang und sehe zum ersten Mal überhaupt den Schein des Zodiakallichts.


Der Morgen ist immer noch klar, es ist recht warm, in der Sonne sind es 6°C. Auf der E6 fahren wir nach Dombas. Die Täler sind mit Wolken gefüllt - wir tauchen regelrecht von oben in den Nebel.

Die Temperaturen fallen bis auf 0°. Bis kurz vor Ringebu folgen wir der E6 im trüben Grau. Nur ab und zu schafft es die Sonne ins Tal durch ein Wolkenloch. Auf dem Rondanevegen klettern wir wieder über die Wolken und genießen die Aussicht über die Berge. Wir wollen noch einmal zum Solbergplassen, im letzten Jahr im Regen war dort die Sicht gleich Null. Und fahren dann hinüber zur E 3 in Richtung Elverum.

Auf einem Rastplatz kurz vor Elverum verbringen wir eine etwas unruhige Nacht - die Lastwagen lassen nachts meist den Motor laufen.

60,96°N - 11,49°O


Freitag, 16.10.2015

Nun, heute müssen wir nach Göteborg zur Fähre.

Die E3 in Richtung Hamar ist extrem voll - etwas entspannter wird es auf dem Stück in Richtung Oslo bis zur E6.

In Halden scheint die Sonne! Es gibt gewohnheitsmäßig einen Burger für jeden, wir tanken nochmal voll und weiter gehts auf der E6 nach Schweden.

Kurz vor Göteborg Baustellen und Stau-Warnung. Nur langsam kommen wir an den Ampeln voran, es ist Freitag 16 Uhr - Feierabendverkehr.

Als ich an den Schalter heranrolle, brauche ich meine Unterlagen gar nicht zu zeigen: Mrs. Bejer? Wait a second, please! - Und er reicht mir unsere Bordkarten. :) Sieht so aus, als wären wir schon erwartet worden...

Vom Deck aus erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang - der Mond erscheint als schmale Sichel und der Himmel hat so tolle Farben. Wir genießen wieder das reichhaltige Buffet und essen wieder viel zu viel.

Ein nächtlicher Blick aufs Deck zeigt nur noch Wolken - schade.


Samstag, 17.10.2015

Auch am Morgen ist es grau und nieselt.

Wir werfen nur einen kurzen Blick nach draußen.

Nach unserem reichhaltigen Frühstück sparen wir uns sogar den obligatorischen Gang aufs Deck.


Auf der A7 nehmen wir den direkten Weg nach Hause - in der Gegenrichtung löst ein Stau den nächsten ab...


Ein kurzer Zwischenhalt auf einen Kaffee in Braunschweig.

Und kurz nach 15 Uhr rollen wir auf unseren Hof.